Kapitel 4: Laylas Feuer

Kapitel 4: Laylas Feuer

Layla saß allein in der Cafeteria, ihre Augen waren auf die Uhr über dem Eingang gerichtet. Die Uhrenzeiger bewegten sich zu langsam, jeder Sekunde zog sich wie eine Ewigkeit hin. Sie fummelte an den Saum ihres Hoodies herum, das Material wurde zwischen ihren Fingern festgehalten, während sie versuchte, die Flüstereien und Seitenblicke ihrer Klassenkameraden zu ignorieren.

"Warum sitzt sie immer allein?"

"Sie ist so seltsam."

Layla brauchte nicht aufzusehen, um zu wissen, was sie meinten. Ihre roten Haare, ein wilder Wellenschlag, der jede Versuchung, ihn zu bändigen, verachtete, machte sie auffällig. Ihre ungleichartige Kleidung, eine Mischung aus Second-Hand-Funden und Hand-me-downs, half auch nicht weiter. Sie war die Mädchen, die nicht passte, die sich nicht oder wollte sich nicht anpassen.

Aber wenn es dunkel wurde, änderte sich alles.

In der Sicherheit ihres Zimmers zog Layla ein kleines, ornamentiertes Kästchen aus unter ihrem Bett hervor. Es bestand aus polierten Holz und war mit feinen Mustern versehen, die Geschichten von Feuer und Widerstand erzählten. Drinnen lagen ihre Handschuhe, gefertigt aus schwarz verrostetem Metall und besetzt mit Edelsteinen, die schwach leuchteten im Dunkeln.

Diese Handschuhe waren mehr als nur Waffen; sie waren ein Teil ihrer Identität. Sie waren von ihrem Vater übergeben worden, einem Feuerwehrmann, der sein Leben riskiert hatte, um andere vor einem Feuer zu retten, das von den Eliten angezettelt wurde. Laylas Verwandlung in Flamestrike ging nicht nur um Rache; sie ging um Gerechtigkeit.

Als sie die Handschuhe anlegte, fühlte Layla eine Welle der Kraft durch ihre Adern strömen. Die kalte Metallfläche auf ihrer Haut vermittelte ihr ein Gefühl von Boden unter den Füßen, verankerte sie in der Mission, die in ihrem Innersten brannte. Sie trat hinaus in die Nacht, ihre Schatten streckten sich lang unter dem schwachen Licht des Mondes.

Die Eliten waren nicht nur anonyme Figuren; sie waren korrupte Beamte, die das Leid der Menschen ignorierten, Mächtige, die Reichtum anhäuften, während andere hungerten. Laylas Handschuhe waren ihr Waffe gegen ihre Ungerechtigkeit und sie war entschlossen, sie weise zu verwenden.

Ihr erster Ziel war ein geheimer Treffpunkt in einem verlassenen Lagerhaus am Stadtrand. Die Eliten planten etwas – etwas, das Layla auf die Spitze treiben würde. Sie bewegte sich mit Bestimmtheit, jeder Schritt leise, während sie durch die Dunkelheit navigierte, ihre Handschuhe flackerten schwach, als sie zum Leben erwachten.

Im Lagerhaus war die Luft voller Spannung. Die Stimmen der Eliten hallten in dem großen Raum wider, ihr Lachen kratzte gegen Laylas Sinne. Sie hielt inne, lauschte intensiv, ihre Augen scannten nach jedem Zeichen von Bewegung.

Dann sah sie ihn – Mr. Thompson, ihren Schulleiter, saß an einem Tisch umgeben von anderen in maßgeschneiderten Anzügen. Er lachte, seine Stimme trug eine Atmosphäre der Überlegenheit, die Laylas Blut zum Kochen brachte. Dies war der Mann, der ihr Leben zu einer Hölle gemacht hatte, der Mann, der ihren Vaters Opfer als bloße Statistik abgetan hatte.

Layla bewegte sich mit berechneter Präzision, ihre Handschuhe flammten auf, als sie in den Raum trat. Die Eliten erstarrten, ihre Gesichter veränderten sich von Selbstvertrauen zu Angst in einem Augenblick.

"Wer bist du?"

"Ich bin die Flamme, die du ignoriert hast."

Mit einer schnellen Bewegung hob Layla ihre Handschuhe, und der Raum explodierte in Flammen. Die Eliten versuchten zu fliehen, aber es war zu spät. Die Feuer verschlangen sie, ließen nichts zurück als Asche und die Echos ihrer Angst.

Als Layla sich von den brennenden Trümmern entfernte, fühlte sie ein Gefühl der Schließung. Aber tief drinnen wusste sie, dass dies nur der Anfang war. Die Eliten würden nicht leicht aufgeben, und ihre Kampf um Gerechtigkeit hatte gerade persönlicher geworden.

Zurück in ihrem Zimmer zog Layla vorsichtig die Handschuhe aus, jede Bewegung war sorgfältig geplant, als sie sie wieder an ihren Platz im Kästchen legte. Sie sah sich nicht im Spiegel – sie wusste, was sie sah, würde ihr nicht genügen, um den Feuerbrand in ihrem Inneren zu stillen. Morgen würde neue Herausforderungen bringen, aber für jetzt ließ sie sich einen Moment Ruhe gönnen.

Layla war mehr als nur ein Mädchen, das nicht passte; sie war eine Kraft, mit der man rechnen musste. Und solange es Ungerechtigkeit gab, würde sie gegen sie stehen, eine Flamme nach der anderen.

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